Kultur/Block präsentierte "Neuhaus"
vom 10. - 26. Oktober 2003

Programm

- Zeitgenössische Kunst (Fotografie, Video, Installation):

Drachenberg (Iris Janke) - Gehweg unterteilen (Beatrice Zeier) - Wohnerlebniswelt (Franz Höfner, Markus Lohmann, Natascha Rossi, Harry Sachs) - Zimmergymnastik (Karin Haenlein) - Zusammen (Rabea Eipperle)

Bildarchiv

- Themenabende "Sie und Er und tausend Fragen", Vorführung von Spiel- und Dokumentarfilmen:
10. Oktober Werkleitz-Abend, u.a. der Film "Dotland"
17. Oktober "Gurke und Brot" von Stefan Kolbe
24. Oktober >1990ff<-Abend, "Wild Style"

Kurzbeschreibungen

"Neuhaus"- Ausstellungen:

"Gehweg unterteilen", Videoloop für Monitorinstallation, Beatrice Zeier 2002



Eine fixe Kameraeinstellung zeigt ein Stück Bürgersteig mit Radweg aus dem 3. Stock eines Hauses. Passanten gehen durch das Bild. Straßengeräusche sind zu hören. Mit weißem Klebeband wird ein Strich in der Mitte des Gehwegs gezogen. Dieser ist gleichzeitig beinahe auch die horizontale Mittellinie des Bildschirms. Die Kameraeinstellung bleibt unverändert. Passanten gehen durch das Bild. Eine Arbeit, die die Perspektive der Kamera (im Unterschied zur Perspektive der Gefilmten) und die Ausschnitthaftigkeit des (Video-) Bildes betont.

"Entsprechend vergnügt", 13 Photographien, Rabea Eipperle 2000/2001



Rabea Eipperle: "Für diese Fotoreihe war ich selbst Nicole, Nicole aus Eschwege. Ich bin also eine Simulation dieses Mädchens aus der Provinz. Tatsächlich Selbst-Erlebtes und Erinnertes vermischen sich mit Erfundenem. Erfunden habe ich exemplarische Momente einer banalen Biografie. Sind es Momente meiner eigenen Biographie? Oder bin ich ihr durch die Inszenierung entkommen?"

außerdem von Rabea Eipperle:
"Haare waschen", Video, 1999 (Das Video ist als Loop geschnitten. Eine Frau wäscht einem Mann die Haare. Shampoo und Spülung.)
"Zusammen", Photographien (Auswahl), 1998/ 1999
www.rabeaeipperle.de

"Drachenberg", Fotografie-Text-Arbeit, Iris Janke



In dieser Fotografie-Text-Arbeit wird auf die Geschichte und Gegenwart des Trümmerberges "Drachenberg" im Grunewald eingegangen. Diese Erhebung (110m) entstand durch die Aufschüttung von Kriegstrümmern des 2. Weltkrieges. Heute ist der Drachenberg Teil einer 120 ha umfassenden Erholungslandschaft. Der Berg als ein Ort der Erholung wird in Beziehung zu einem Ort der Vergangenheit gesetzt und umgekehrt.

"Wohnerlebniswelt", Installation, Franz Höfner, Markus Lohmann, Natascha Rossi, Harry Sachs 2003



"Wohnerlebniswelt - Wir entführen Sie in die Welt des Wohnens. Erleben Sie das Abenteuer Wohnen in unserem Einbaulabyrinth. Gehen Sie auf Entdeckungsreise. Nehmen Sie Teil an der Wintergarten Safari im Großstadtdschungel, erklimmen Sie unsere Hochküchen, durchstreifen Sie die Einlege-Oasen oder entspannen Sie sich in unseren Wellness-Anlagen."

Die Installation beinhaltete den Bau eines Tunnels durch die Wohnung, seine Gänge verlaufen sowohl horizontal als auch vertikal, somit wird der gesamte Raum der Wohnung dreidimensional erfahrbar. Die Bauteile bestehen größtenteils aus Einrichtungen verschiedener Wohnungen sowie deren Türen und Belägen.
www.kuchen-immobilien.de

  • "Zimmergymnastik", "Küchengymnastik" , Fotografien, Karin Haenlein 2003



    Die Turnerin in disziplinierter Haltung auf der Küchenhänge, kopfüber auf dem E-Herd stehend sowie brückeschlagend in der Badewanne. Was Anna und Bernhard Blume in "Methaphysik ist Männersache" zwischen Fichtestämmen im Wald zu passieren scheint, ist in Zimmer- und Küchengymnastik offensichtlich gewollt und weitaus eleganter.

    "Neuhaus"- Themenreihe "Sie und Er und tausend Fragen":

    10. Oktober, 20.30 Uhr: Der Filmabend der Werkleitz-Gesellschaft stellt Ansichten über postindustrielle Kulturlandschaften und die Veränderung von Stadtgestalt vor.

    Längster Film des Abends ist "Dotland". Verglichen werden hierbei Regionen in Sachsen-Anhalt und Schottland. Chris Bowmann fragt die Menschen der jeweiligen Landstriche, was man vom anderen weiß und wie man sich selbst betrachtet. Nach einigen Ansichten zu Schottenrock und Biertrinken kommt man als Betrachter relativ schnell auf die Gemeinsamkeiten europäischer Kulturen. Und darauf, dass das Überleben in Sachsen-Anhalt nicht schwieriger ist als anderswo. (weitere Filme: Mike Stubbs - "Gift", Rob Kennedy - "The Truth and the Light", Britta von Heintze/Grischa Schaufuß - "Der Breite Weg")
    Werkleitz Gesellschaft e.V.

    17. Oktober, 20.30 Uhr: Gurke & Brot (Dok-Film, 1997, Stefan Kolbe, Co-Regie: Chris Wright, Robert Jäger)

    In einem Stuttgarter Parkhaus wird eine Gruppe von Obdachlosen als Bewohner eines Parkhauses vom Besitzer geduldet, daraus ergeben sich Symbiosen. Jäger und Kolbe gelingt es in "Gurke & Brot", das Normale ins Absurde und das Absurde ins Normale kippen zu lassen, und so die Tristesse des Lebens in der Tiefgarage ohne jede Wertung darzustellen.
    www.technikdesgluecks.de

    24. Oktober, 20.30 Uhr: Wild Style! (USA 1982, Charlie Ahearn, mit "Lee" Georges Quinones, Patti Astor, Grandmaster Flash)

    Die Künstlergruppe 1990ff-Abend zeigt den Film "Wild Style!". An Hand der Erlebnisse eines jungen Graffitikünstlers gelingt ein Streifzug durch die New Yorker Graffiti- und Rap Szene, die zur Zeit der Dreharbeiten noch frisch und unverbraucht war. Der Film zeigt aber auch die Gefahren der Kommerzialisierung, die sehr bald einsetzte. Viele der gezeigten Künstler gehören heute zur so genannten "Old School" des Rap und der Graffiti-Art. www.1990ff.de